Seit Jahrtausenden wird der nachwachsende Naturrohstoff Schilf im Bauwesen eingesetzt. Schilfdämmstoffe sind im Vergleich zu Stroh wesentlich härter und verrotten kaum. Jährlich müssen die Schilfpflanzen der großen Seenplatten in Polen, Ungarn, der Türkei und Österreich gemäht werden damit die Feuchtbiotope nicht umkippen. Dies wird im Winter auf der gefrorenen Wasserfläche durchgeführt, damit dem Natur - und Vogelschutz Rechnung getragen wird.
Schilf hat einen sehr hohen Kieselsäuregehalt und weißt deshalb gute Brandschutzeigenschaften (B-2) ohne chemische Zusatzbehandlung auf. Die gute Wärmeisolierung von Schilfdämmstoffen bewirken Hohlräumen im Schilfrohr (WLG 055). Bei der Herstellung von Schilfdämmstoffen werden die Schilfstauden zusammengepresst und mit Zinkdraht gebunden. TEX-BIS Schilfdämmstoffe sind sehr stabil und dennoch gut formbar.
Die Rohdichte von Schilfplatten ist mit 190 kg/cbm hoch. Deshalb eignen sie sich als Schallschutzplatten. Schilfdämmstoffe erreichen in Kombination mit Lehmbaustoffen hervorragende Schallschutzwerte. Bei Decken- Dach- und Fassadendämmungen kommen alle Vorteile von Schilfdämmstoffen voll zur Geltung:
In der Altbausanierung haben sich wärmedämmende Vorsatzschalen aus Schilfplatten in Kombination mit Leichtlehm bestens bewährt. Konstruktionen mit Schilfdämmstoffen erreichen gut U-Werte und garantieren hohen Schallschutz.
Werden Schilfdämmstoffe innen mit Lehm verputzt, ist ein gesundes Raumklima garantiert. Fassadendämmungen mit Schilfplatten in Kombination mit Hanfdämmstoffen haben sich bestens bewährt.